Ich habe viele Unterlagen weggeworfen und weiß nicht, wo und wie viele Schulden ich insgesamt habe. Kann ich trotzdem in die Privatinsolvenz gehen?

Bestandteil des Insolvenzantrags ist das Gläubiger- und Forderungsverzeichnis, in das der Schuldner möglichst sorgfältig alle vorhandenen Gläubiger aufnehmen sollte. Gläubiger, die vom Schuldner vorsätzlich oder zumindest grob fahrlässig vergessen werden, könnten nachfolgend einen Antrag auf Versagung der Restschuldbefreiung stellen. Es ist somit dringend zu empfehlen, im Rahmen des außergerichtlichen Verfahrens (außergerichtlicher Einigungsversuch, siehe auch: Der Ablauf einer Schuldenbereinigung) möglichst alle vorhandenen Gläubiger zu eruieren. Dies kann durch Einholung von Auskünften bei der Schufa, beim zuständigen Gerichtsvollzieher und dem Schuldnerverzeichnis erfolgen. Des Weiteren sollte der Schuldner in sich gehen und überlegen, wo er seiner Erinnerung nach schon Schulden hatte. Diese potentiellen Gläubiger können dann auf Verdacht angeschrieben und um Auskunft gebeten werden.